Flash Drought
Eine Flash Drought (dt. etwa 'Blitzdürre' oder 'plötzliche Dürre') ist das rasche Eintreten oder die Verstärkung einer Dürre, typischerweise innerhalb weniger Wochen. Sie wird gewöhnlich verursacht durch unterdurchschnittliche Niederschläge, begleitet von hohen Temperaturen (z. B. Hitzewellen), starken Winden und/oder Änderungen der Einstrahlung. Die hohen Temperaturen führen zu einer Verringerung der Bodenfeuchte durch erhöhte Evapotranspiration (siehe Abb. rechts). Veränderungen der Bodenfeuchtigkeit, die mit einer Flash Drought einhergehen, können in der Landwirtschaft erhebliche Schäden verursachen, insbesondere bei Kulturen im Regenfeldbau, für die es nur begrenzt wirksame Abhilfemaßnahmen gibt (z. B. eine verstärkte Bewässerung).
Außerdem ist die Fähigkeit zur Vorhersage von Flash Droughts in operationellen Vorhersagesystemen begrenzt. In den letzten vier Jahrzehnten hat die Häufigkeit von Flash Droughts auf fast allen Kontinenten zugenommen. Die vorherrschenden physikalischen Ursachen für Flash Droughts in allen Regionen verlagern sich von Niederschlagsdefiziten zu überdurchschnittlichen Temperaturen oder zu Kombinationen von überdurchschnittlichen Temperaturen und Niederschlagsdefiziten.
Fernerkundungsdaten, wie z. B. satellitengestützte Messungen der Bodenfeuchtigkeit, der Evapotranspiration und der Vegetationsindizes, können wertvolle Informationen über die Entwicklung und den Verlauf von Flash Droughts liefern. Mit Hilfe von Fernerkundungsdaten kann die schnelle Reaktion von Ökosystemen auf Blitzdürren durch die Analyse mehrerer ökologischer Messgrößen bewertet werden, die aus Satellitenbeobachtungen abgeleitet werden. Diese Parameter, wie die Bruttoprimärproduktivität (GPP), die Nettoprimärproduktivität (NPP) und der Blattflächenindex (LAI), können Einblicke in die Reaktionen von Ökosystemen auf Flash Droughts sowohl aus vegetationsphysiologischer als auch aus struktureller Sicht geben.
Die Prognosen für die Zukunft deuten darauf hin, dass die Häufigkeit von Flash Droughts weiter zunehmen wird, sofern keine starken Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. In den Regionen des tropischen Amerikas, Europas, Nordwest-Nordamerikas, Ostasiens und des südlichen Afrikas wird die Häufigkeit von Blitzdürren am stärksten zunehmen.
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