Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Evapotranspiration

Der dampfförmige Wasserverbrauch einer mit Vegetation bedeckten Bodenfläche, bestehend aus der Verdunstung (Evaporation) von der feuchten Boden- und Pflanzenoberfläche, sowie hauptsächlich aus der Wasserabgabe der Pflanzen durch Transpiration. Wälder geben auf diese Weise ca. 50 % der Niederschlagssumme, Grasland ca. 40 %, Heide ca. 20 % an die Atmosphäre ab. Gemessen wird die Evapotranspiration in Litern Wasser pro Flächen- und Zeiteinheit, oder in mm Wasser pro Tag, evtl. pro Monat oder pro Vegetationsperiode.

Die potentielle Evapotranspiration setzt ein unbeschränktes Wasserangebot des Bodens voraus. Sie gibt an, wie hoch unter den gegebenen Klimabedingungen die jährliche Evapotranspiration an einem Standort wäre, wenn Wasser unbegrenzt zur Verfügung stünde.
Die physikalische Struktur der Pflanzendecke und das besondere physiologische Verhalten unterscheiden die potentielle Evapotranspiration von der Verdunstung der freien Wasseroberfläche.

Die aktuelle (tatsächliche) Evapotranspiration ist das Maß für die tatsächliche pro Jahr an die Atmosphäre abgegebene Wassermenge der Kultur, wie er in Großlysimetern gemessen werden kann.

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