Faserpflanzen
Kulturpflanzen, bei denen gewöhnlich aus Stängeln oder Blättern, aber auch aus Flugeinrichtungen der Samen (z.B. bei der Baumwolle), spinnfähige Fasern gewonnen werden.
Nach dem Vorkommen der Fasern in unterschiedlichen Pflanzenteilen unterteilt man Pflanzenfasern nach:
Samenfasern | Bastfasern | Blattfasern | Fruchtfasern |
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Die Blattfasern sowie die Kokosfaser werden vom Handel und der Textilindustrie auch als Hartfasern bezeichnet.
Hölzer werden nicht zu den Faserpflanzen gezählt, obwohl aus ihnen ebenfalls Fasern, die Holzfasern gewonnen werden können.
Einige Pflanzen liefern gleichzeitig Fasern und Öl (z. B. Lein, Baumwolle).
In Deutschland werden in nur geringem Umfang Faserpflanzen angebaut. Typisch für die hier vorherschenden Standortbedingungen ist der Anbau von Hanf, Faserlein und Fasernessel. Genutzt werden die in den Stängeln enthaltenen Bastfasern. Je nach Aufbereitung nutzt man sie als Lang- oder Kurzfasern.
Verwendung
Faserpflanzen wurden und werden zur Herstellung von Textilien für Bekleidung, aber auch für technische Zwecke, wie Verpackung (z. B. Jutesäcke) oder Dämmstoff (z. B. Wärmedämmung), hergestellt. Pflanzenfasern stehen in diesem Bereich in Konkurrenz zu tierischen Naturfasern und Chemiefasern.
Pflanzenfasern können auch zur Herstellung von Zellstoff und holzfreiem Papier verwendet werden. Früher spielte Hanf hier eine wichtige Rolle. Heute jedoch wird dieser Bedarf vor allem mit Zellstoff aus Holz gedeckt. Neben diesen traditionellen Verwendungen werden Pflanzenfasern auch zunehmend in Naturfaserverstärkten Kunststoffen eingesetzt.