Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Beregnung

Die regenartige Verteilung von Wasser über Kulturpflanzen, besonders im Garten- und Feldgemüsebau; Beregnungsanlagen können ortsfest und beweglich ausgeführt werden; das Druckwasser kann auch mit Düngern versetzt werden. Auch Beregnung als Frostschutz ist möglich. Durch Steuerung des Wuchsfaktors Wasser werden hohe und sichere Erträge erzielt.

Das Wasser wird über Rohre zu den Anlagen im Feld gepumpt. Je nach Bauart unterscheidet man: Beregnung mit ortsfesten, teilortsfesten und mobilen bzw. vollbeweglichen Komplettanlagen. Dabei lässt sich noch genauer zwischen Einzelberegnung, Kreisberegnung, Rollzugberegnung oder Rollender (selbstfahrender) Beregnung unterscheiden.

Die Beregnung stellt wenige Ansprüche an die Oberflächenbeschaffenheit der Anbaufläche. Dementsprechend lässt sich auch unebenes und hängiges Gelände beregnen, so dass unter Umständen aufwändige Planierungsarbeiten ebenso wie das Errichten von Gräben oder Dämmen entfallen.

Da bei der Beregnung das Wasser nicht direkt dem Boden zugeführt, sondern über den Bestand verregnet wird, ergibt sich durch hohe Verdunstungs- und Interzeptionsverluste eine relativ geringe Wassernutzungseffizienz von 65 bis 75 %. Weiters entsteht eine ungleichmäßige Wasserverteilung bei Wind und an den Rändern der Felder. Neben den hohen Anlagekosten machen Ersatzteillager, großer Energiebedarf und hohe Betriebs-, Wartungs- und Erneuerungskosten große Investitionen notwendig. Ebenso wird ein gewisser Ausbildungsgrad des bedienenden Personals für die Wartung und Instandsetzung der Beregnungsanlagen vorausgesetzt.

Die Beregnungstechnik gewinnt in tropischen und subtropischen Ländern stark an Bedeutung, breitet sich aber auch im gemäßigten Klima aus. Es überwiegt der Einsatz in humiden Klimabereichen. Wegen der vielen Vorteile breitet sich das Verfahren zunehmend auch in semiariden Gebieten aus und befindet sich dort, nach der Becken- und Furchenbewässerung, an dritter Stelle. Bei falscher Anwendung besteht in semiariden und ariden Regionen die Gefahr der Bodenversalzung.

Reihenregnerverfahren:

Bei den Reihenregnerverfahren werden mehrere Regner entweder direkt auf das Rohr aufgesetzt oder über Seitenschläuche mit der Regnerleitung verbunden. In der Praxis überwiegt die Rohrberegnung, die jedoch einen hohen Arbeitszeitbedarf beim Auf- und Abbau oder dem Umsetzen erfordert. Deshalb belassen viele Gartenbaubetriebe die Rohranlagen auf dem Feld solange die Kultur steht. Insofern ist die Rohrberegnung eine teilortsfeste Beregnungsanlage.

Teilmobile Beregnungsmaschinen:

Zu diesem Anlagentyp gehören z.B. die Linear- und Kreisberegnungsmaschinen. Sie sind im Betrieb beweglich, aber an einen Einsatzort gebunden. Die Maschinen sind dabei auf einem Feld aufgebaut und bewegen sich zur Beregnung linear oder im Kreis. Bei Bedarf können sie nach der Kulturphase auf ein anderes Feld umgesetzt werden. Der Einsatz dieser Verfahren setzt eine groß strukturierte Landbewirtschaftung mit Schlaggrößen ab 25 ha mit häufigen jährlichen Beregnungseinsätzen voraus. Die Wasserverteilung erfolgt über Düsen oder Regner mit einem Betriebsdruck von 2 bis 4 bar. Die durchschnittlichen Aufbaulängen betragen bei den Linearberegnungsmaschinen 400 m und bei den Kreisberegnungsmaschinen 400 m (Radius).

Mobile Beregnungsmaschinen:

Mobile Beregnungsmaschinen unterscheiden sich im Verfahrensablauf in mobile Beregnungsmaschinen mit Regnereinzug und in mobile Beregnungsmaschinen mit Maschinenvorschub, wobei die Maschinen mit wickelbaren PE-Rohren ausgerüstet sind.

(s. a. Bewässerung)

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