Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Alfalfa

Syn. Luzerne (Medicago sativa L.); zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörende und ursprünglich aus dem südwestlichen Asien stammende Pflanze. Sie ist hauptsächlich als Futterpflanze bekannt und gilt als älteste zur Tierfütterung genutzte Kulturpflanze. Bereits etwa 500 v. Chr. wurde sie von den Persern als Pferdefutter genutzt und später von den Griechen und Römern übernommen. Unter dem Namen „Alfalfa“ verbreiteten die Araber die Pflanze in Spanien. Im 18. Jahrhundert führten dann Mönche des Klosters Ebrach in Franken den Luzerneanbau ein.

Die mehrjährige Staude kann bis zu dreißig Jahre alt werden und erreicht eine Wuchshöhe von zwanzig bis achzig Zentimetern. Sie wurzelt bis fünf Meter Tiefe. Alfafalfa hat dreiteilige Blätter und kleine Blüten in Traubenform, die gelblich, bläulich oder violett gefärbt sind. Aus befruchteten Blüten entstehen schneckenförmige Hülsenfrüchte.

Anbau

Alfalfa bevorzugt heißes und trockenes Klima. Aber die Pflanze wird weltweit als Reinsaat und Beimischung in Dauergrünland und Weiden angebaut. Wie alle Leguminosen kann die Luzerne/Alfalfa mit Hilfe von Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft aufnehmen und im Boden anreichern (Gründüngung).

In der Regel ist der Anbau mehrjährig: nach dem Ansaatjahr folgen zwei Nutzungsjahre. Auf etwa 20 Prozent der Anbaufläche wird Luzerne jährlich neu ausgesät. Es ist auch ein Anbau als Zwischenfrucht möglich. Die Luzerne kann in einem Jahr bis zu fünf mal geschnitten werden. Die Saatluzerne wird sowohl in gemäßigten und subtropischen als auch tropischen Klimaregionen angebaut. Das Land mit der größten Fläche sind die USA mit 8,5 Millionen Hektar (2016).

Alfalfa (Luzerne) ist in den USA nach Mais, Weizen und Sojabohnen die Pflanze mit der viertgrößten Anbaufläche und liefert das Standard-Futter für Milchkühe.

Verwendung

Die eiweiß- und vitaminreiche Luzerne (Alfalfa) ist die weltweit wichtigste Grün- und Trockenfutterpflanze („Königin der Futterpflanzen“) und gilt als die Futterpflanze mit dem höchsten Ertragspotenzial. Sie wird vor allem an Milchkühe, aber auch an Rinder, Schafe und Pferde verfüttert. Die Luzerne ist heute weltweit der wichtigste Rohstoff für die Produktion von heißluftgetrocknetem Futter. Pulverisiertes Luzernenmehl wird v.a. als Futtermittelzusatz für Mastgeflügel verwendet.

Die Luzerne wird auch als Bienenweide genutzt.

Teile der Luzerne werden als Lebensmittel verzehrt, besonders die Triebspitzen (Sprossen) sind in Afrika ein geschätztes Gemüse.

Für Heilzwecke werden die oberirdischen Teile der Pflanze, Samen und Keimsprossen verwendet. Alfalfa ist auf dem Markt als Nahrungsergänzungsmittel und in entsprechender Verdünnung auch als homöopathisches Arzneimittel erhältlich.

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