Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Agrarstruktur der EU

Die Struktur der Landwirtschaft in den einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) unterscheidet sich in erheblichem Maß, als Folge von Unterschieden in Bodenbeschaffenheit, Topographie, Klima und natürlichen Ressourcen sowie aufgrund der Vielgestaltigkeit der regionalen Aktivitäten, der Infrastruktur und der sozialen Gepflogenheiten.

2013 gab es 10,8 Millionen landwirtschaftliche Betriebe innerhalb der EU-28. Eine Analyse nach der wirtschaftlichen Größe zeigt, dass sich darunter 6,5 Millionen (oder 59,8 %) befanden, die einen Standardoutput von mehr als 2 000 EUR verzeichneten. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) in der EU-28 betrug fast 175 Millionen Hektar (etwa 40,0 % der gesamten Landfläche), wobei pro landwirtschaftlichem Betrieb eine durchschnittliche Fläche von 16,1 Hektar bestand.

In Bezug auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche hatten Frankreich und Spanien den größten Anteil an der Landwirtschaftsfläche der EU-28, mit 15,9  % bzw. 13,3 %, während das Vereinigte Königreich und Deutschland Anteile von etwas unter 10,0 % aufwiesen. Im Gegensatz dazu fand sich die größte Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe in Rumänien (3,6 Millionen), wo ein Drittel (33,5 %) aller Betriebe in der EU-28 lokalisiert war. Polen hatte den zweitgrößten Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe (13,2 %), etwas mehr als Italien (9,3 %) und Spanien (8,9 %).

Die Differenz zwischen den Anteilen an der Zahl von Betrieben und der landwirtschaftlich genutzten Fläche reflektiert die durchschnittliche Größe landwirtschaftlicher Betriebe, die in Abbildung 2 dargestellt wird. Mit Abstand die größte Durchschnittsgröße aller EU-Mitgliedstaaten bildeten 2013 die 133 Hektar in der Tschechischen Republik, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 94 Hektar. Sechs Mitgliedstaaten verzeichneten Durchschnittsgrößen unter 10,0  Hektar, wobei die kleinsten Durchschnittsgrößen in Rumänien, Zypern und Malta vorlagen.

In der Landwirtschaft der EU-28 waren 2013 insgesamt 9,5 Millionen Arbeitskräfte, umgerechnet in Jahresarbeitseinheiten, tätig, wovon 8,7 Millionen (92 %) regelmäßig beschäftigte Arbeitskräfte waren. Die Gesamtveränderung in den Arbeitskräften der EU-28 im Zeitraum 2007-13 bestand in einer Abnahme von 2,3 Millionen Jahresarbeitseinheiten (JAE), das entspricht einem Rückgang um 19,8  %.

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