Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Alternative Food Network (AFN)

Dt. Alternative Lebensmittelnetzwerke; der Begriff umfasst als virtuelles Bild Formen der Zusammenarbeit zwischen Akteuren, die aus der wachsenden Unzufriedenheit mit dem globalisierten Agrifood-Sektor und seien industriellen Produktionsmethoden in fortgeschrittenen Volkswirtschaften entstanden sind und ein Wiederzusammenführen von Erzeugern, Händlern und Verbrauchern sowie eine ausgewogene Berücksichtigung ökonomischer, sozialer und ökologischer Ziele erreichen wollen. Folglich liegt die Betonung auf der Qualität der Nahrung, der Transparenz der beteiligten Akteure und der zurückgelegten Wege sowie auf den geographischen Zusammenhängen. Man kann bei den AFN die Eigenproduktion (z. B. über Selbsternteflächen oder Gemeinschaftsgärten) von Formen der vertraglich vereinbarten Produktion und Risikoteilung (wie bei der solidarischen Landwirtschaft) und der Direktvermarktung (ab Hof, am Bauernmarkt oder über Zustelldienste) unterschieden werden.

AFN werden als regionale Wertschöpfungsketten und Motoren einer neuen regionalen Ökonomie betrachtet. Vertreter von Netzwerkansätzen kritisieren die linearen Konnotationen, die mit dem Begriff "Kette" verbunden sind, deren vorwiegend ökonomisch-industrielle Sichtweise und die unzureichende Beachtung räumlicher Aspekte. (Schmied 2018)

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