Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Zitruspflanzen

Pflanzengattung aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Zitruspflanzen stammen aus dem tropischen und subtropischen Südosten Asiens. Die Vertreter dieser Gattung liefern die Zitrusfrüchte (hauptsächlich Orangen, Mandarinen, Zitronen und Grapefruit), weshalb sie heute weit verbreitet in den warmen Gebieten der Erde angebaut werden. Diese Früchte stellen eine Sonderform der Beere dar, die charakteristisch für die Gattung Citrus ist.

Bei den Zitruspflanzen handelt es sich um immergrüne Bäume oder große Sträucher. Sie erreichen Wuchshöhen von etwa 5 bis 25 Metern. Teilweise sind sie bedornt. Die Blüten sind weiß, es gibt aber auch rötlich bis lilafarben blühende Pflanzen. Die rundlichen Früchte färben sich zur Reife grün, gelb oder orange. Die ledrigen, dunkelgrünen Blätter enthalten Öldrüsen, die aromatische Öle produzieren.

Alle Zitruspflanzen (Citrus spp.) können sich unter natürlichen Bedingungen miteinander kreuzen. Dadurch ist eine große Vielzahl von Arten und Varianten entstanden.

Der amerikanische Zitrusexperte Walter Tennyson Swingle prägte eine Einteilung für Zitruspflanzen, die sich an den Früchten orientierte. Auch wenn Genanalysen inzwischen andere Zusammenhänge gezeigt haben, ist die Aufteilung weiterhin üblich:

Anbaugebiete

Bis auf einige Ausnahmen sind alle Zitrusgewächse frostempfindlich und ertragen nur wenige Minusgrade. Sie werden in gemäßigten und subtropischen Klimaregionen angebaut, so u. a. in den USA, Südamerika, Südafrika, Australien und den Mittelmeerländern. Verluste durch Schaderreger und Unkräuter werden auf 20 Prozent des potenziellen Ernteertrages geschätzt.

Es gibt allerdings auch Pflanzen, die bis zu −12 Grad Celsius vertragen können. Hauptsächlich werden sie im so genannten Zitrusgürtel zwischen dem 20. und 40. Breitengrad nördlich und südlich des Äquators kultiviert. Da die Zitrusfrüchte eine lange Zeit bis zur Reife benötigen, ist ein langer, warmer Sommer erforderlich; das limitiert den Anbau in kühleren Klimaten. In trockenen Gebieten wie dem Mittelmeerraum muss bewässert werden. In den immerfeuchten tropischen Gebieten wachsen Zitruspflanzen zwar gut, allerdings verhindern hier mehrere Faktoren die kommerzielle Nutzung. Die meisten Sorten tendieren in einem Klima ohne trockene oder kalte Periode dazu, kontinuierlich kleine Mengen an Früchten anzusetzen, die nicht rationell geerntet werden können. Die Schale der Früchte wird unter tropischen Bedingungen oft nicht ausgeprägt farbig, auch wird sie häufig von Pilzen befallen.

Am häufigsten angebaut werden Orangen, es folgen Mandarinen, Clementinen, Zitronen und Grapefruit. 2017 wurden auf etwa 9,2 Millionen Hektar 146 Millionen Tonnen Zitrusfrüchte produziert.

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