Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Pampelmuse

Die Pampelmuse (lat. Citrus maxima für „größte Zitrone“, auch Citrus grandis) ist ein immergrüner Baum, der die größten Zitrusfrüchte hervorbringt. Die Pflanzenart gehört zu den Rautengewächsen und stammt aus dem tropischen Südostasien.

Verschiedene Zitrusfrüchte sind durch Kreuzung aus der Pampelmuse entstanden. Durch Kreuzung der Pampelmuse mit der Mandarine entstand die Orange. Die Rückkreuzung von Orange und Pampelmuse ist die Grapefruit. Umgangssprachlich wird im Deutschen meist nicht zwischen Pampelmuse und Grapefruit unterschieden.

Herkunft und Verbreitung

Die Pampelmuse hat ihre Heimat im tropischen Thailand und Malaysia. Sie wird heute auch in Japan, Taiwan, Indonesien, Thailand, Malaysia, China und Israel angebaut, erreicht von da aus aber kaum noch unsere Supermärkte.

Beschreibung

Die Pampelmuse ist ein mittelgroßer, immergrüner Baum. Die jungen Zweige sind leicht behaart und rötlich gefärbt. In den Blattachseln befinden sich Dornen. Die Blätter sind im Vergleich zu anderen Zitruspflanzen groß; die Unterseite ist leicht behaart. Der Blattstiel ist verbreitert. Die Blattspitze ist abgerundet, der Blattgrund rund bis herzförmig und mit dem geflügelten Blattstiel überlappend. Die großen Blüten stehen einzeln oder in ährigen Blütenständen mit bis zu 20 Blüten in den Blattachseln. Die Blütenknospen sind weiß oder rötlich.

Die Früchte (Hesperidien) sind abgeflacht oder rund bis leicht birnenförmig. Sie sind aus zehn bis 15 Segmenten zusammengesetzt. Die Schale ist dick und außen gelb, gelb-grün oder gelborange gefärbt. Die äußere Schale lässt sich leicht entfernen, und auch die einzelnen Segmente lassen sich schälen.

Es gibt viele pigmentierte Sorten mit rosa- bis rotfleischigen Früchten, hervorgerufen durch das Carotinoid Lycopin. Bei einigen Sorten kann die Frucht bis zu 30 cm im Durchmesser groß werden und ein Gewicht von über zwei Kilogramm erreichen. Die Samen können, je nach Sorte, sehr zahlreich (bis zu 200 pro Frucht) oder gar nicht vorhanden sein.

Name

Die Bezeichnung „Pampelmuse“ ist im 18. Jahrhundert aus dem Niederländischen ins Deutsche übernommen worden. Als pompelmoes oder pampelmoes lässt es sich im Niederländischen seit 1648 nachweisen. In der Literatur finden sich für die Pampelmuse auch die Bezeichnungen „Paradiesapfel“ und „Adamsapfel“.

Im Deutschen wird umgangssprachlich oft nicht zwischen „Pampelmuse“ und „Grapefruit“ unterschieden. Was im Handel erhältlich ist, ist zumeist die Grapefruit, die als Kreuzung aus Pampelmuse und Orange entstanden ist. Allerdings scheint sich die Präsenz der Grapefruit am Markt gebietsweise auch in einer Veränderung der Umgangssprache niederzuschlagen.

Im englischen Sprachraum wird die Pampelmuse als Pomelo, Pummelo oder Shaddock bezeichnet.

Pfeil nach linksPampaHausIndexPapayaPfeil nach rechts