Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Wiederkäuer

Rinder, Schafe, Ziegen, Hirsche, Antilopen, Giraffen und Gazellen gehören zur Gruppe der Wiederkäuer. Das für die pflanzliche Ernährung angepasste Verdauungssystem hat neben dem normalen Magen (Labmagen) noch mehrere Vormägen (Pansen-, Netz- und Blättermagen). Wiederkäuer fressen im Wesentlichen Gras, das wenig Nährstoffe und viel unverdauliche Zellulose enthält. Die so aufgenommene Nahrung wird im Pansen, der bis zu 180 l Inhalt haben kann, von Mikroorganismen chemisch aufgeschlossen und wandert dann in den Netzmagen. Von dort kommen die vorverdauten Pflanzenteile nochmals portionsweise ins Maul, werden dort gründlich gekaut und heruntergeschluckt. Anschließend zersetzen die Mikroorganismen den Nahrungsbrei weiter, setzen Nährstoffe frei und ermöglichen deren Aufnahme in einem besonders langen Darm. So können Wiederkäuer minderwertiges Futter verwerten und in der Natur ihre Nahrung in kurzer Zeit abrupfen, um sie dann geschützt und in Ruhe aufzubereiten und zu verdauen.

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