Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Verkoppelung

Zusammenlegung der Parzellen eines Besitzes oder einer Gemarkung zu größeren Einheiten. Umfassende Verkoppelungen in verschiedenen Teilen Europas führten in der Neuzeit zum Prozess der Vereinödung. Die Flurbereinigung ist die moderne Form der Verkoppelung.

Zu den ersten Verkoppelungen bäuerlichen Landes ist es im nördlichen Niedersachsen und in Schleswig-Holstein im 16. Jh. gekommen. Eine Koppel bestand i.d.R. aus blockförmigem Privatland, das von einer dauerhaften Grabenziehung oder Umzäunung begrenzt wurde. Ihre Errichtung bedeutete ein Ausscheiden aus Flurzwang und gemeinsamem Weideauftrieb und damit eine Hinwendung zur Individualwirtschaft. Im strengen Sinne ist der Begriff Verkoppelung jener Umformung des Flurgefüges vorbehalten, bei der anschließend die Koppelwirtschaft eingeführt wurde. Dazu kam es häufig, aber nicht durchgängig in Schleswig-Holstein, dem Herzogtum Lauenburg und in Mecklenburg.
Den norddeutschen Verkoppelungen entsprach weitgehend die Vereinödung in Süddeutschland.

(s. a. Arrondierung)

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