Veränderungserkennung
Engl. change detection, syn. Veränderungsdetektion; in der Fernerkundung der Vergleich (z.B. mittels Bildkorrelation) von zu verschiedenen Zeiten aufgenommenen Bildern zur Aufdeckung von Veränderungen des Zustandes der Erdoberfläche. Dazu kann die Erfassung und nachfolgende Kartierung der Informationen sowohl visuell erfolgen (visuelle Bildinterpretation) als auch unter Zuhilfenahme von Verfahren der digitalen Bildverarbeitung.
Im Allgemeinen wird bei der fernerkundlichen Veränderungsdetektion Bezug genommen auf episodische und abrupte temporale Änderungen. Diese können beispielsweise ausgelöst sein durch Naturereignisse oder massive menschliche Eingriffe in die Struktur und Eigenschaft der Erdoberfläche, wie Kahlschläge, Brandrodung, Urbanisierung etc.
Wiederkehrende Veränderungen der Erdoberfläche wie zum Beispiel die phänologische Entwicklung von Pflanzenbeständen oder periodische Änderungen der Meeresoberflächentemperatur werden dagegen der fernerkundlichen Zeitreihenanalyse zugeordnet.
Als Bildbeispiel für abrupte temporale Änderungen dient eine Hochwasssersituation in Niederbayern, bei der anhaltende Regenfälle zwischen dem 29. 5. und dem 6. 6. 2013 zu starken Überschwemmungen in weiten Teilen Deutschlands führten. Diese Niederschläge trafen auf Böden, die bereits von überdurchschnittlich hohen Frühjahrsniederschlägen mit Wasser gesättigt waren.