Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Rübsen

Der Rübsen, auch Rübsamen oder die Rübsaat (Brassica rapa) ist eine Art aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Der Rübsen wird seit der Jungsteinzeit kultiviert. Es gibt zahlreiche Sorten bzw. Unterarten, die als Öl-, Gemüse- bzw. Futterpflanzen angebaut werden.

Merkmale

Der Rübsen ist in seinem morphologischen Aufbau und botanischen Eigenschaften dem Raps ähnlich. Dies gilt auch hinsichtlich der Inhaltsstoffe der Samen, allerdings sind der Ölgehalt und der Ertrag bei Rübsen niedriger.

Der Rübsen ist eine ein- oder zweijährige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 100 cm erreichen. Die Grundblätter sind grasgrün und borstig rau.

Die Blütenknospen werden von den geöffneten Blüten überragt, Der Blütenstiel ist immer länger als die Blüte. Die Kronblätter sind goldgelb und 6 bis 10 mm lang. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, die Blütezeit ist April bis September. Die Frucht ist eine Schote, die Samen sind netzadrig.

Verbreitung

Der Rübsen ist im Mittelmeergebiet beheimatet. Als Kulturpflanze ist er weit verbreitet und öfter verwildert.

Nutzung

Weltweit liegen die Hauptanbaugebiete von Rübsen zur Korngewinnung in Kanada und Skandinavien. In Kanada wird infolge der sehr kurzen Vegetationszeit vorwiegend Sommerrübsen angebaut. In Schweden wachsen Winterrübsen im mittleren und nördlicheren Teil, in Norwegen und Finnland treten Sommerrübsen anstelle des Winterrübsens und des Sommerrapses.

Im übrigen Europa wird Rübsen fast nur als Grünfutter und zur Gründüngung angebaut. Hier hat der Rübsen aufgrund seiner frühen Schnittreife und hohen Grünmasseerträge als Zwischenfrucht eine Bedeutung.

Rübsen bieten u. a. dem Rehwild im Winter noch eine saftige Grünäsung und werden daher gerne auf Wildäckern ausgesät.
Aus den Samen der Rübsen gewinnt man das so genannte Rüböl.

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