Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

NAFTA

Abk. für North American Free Trade Agreement; ein 1994 rechtskräftig gewordenes Abkommen zwischen Kanada, den USA und Mexiko zur Schaffung einer Freihandelszone in Nord- und Mittelamerika mit ca. 490 Mio. Bewohnern (2018) und einem BIP von 24,8 Bio. US $. Der Agrarhandel zwischen den beteiligten Staaten erfuhr seit 1993 eine bedeutende Ausweitung. Den Wert des gesamten Agrarhandels zwischen den drei Partnern beziffert das US-Agrarministerium (USDA) 2017 auf 85 Mrd. US-$.

Sowohl mit Kanada als auch mit Mexiko ist die US-Agrarhandelsbilanz negativ – die USA kaufen also mehr Agrarprodukte in ihren beiden Nachbarländern ein als sie dorthin verkaufen. Von den gesamten US-Agrarexporten 2016 sind 29 Prozent nach Kanada und Mexiko gegangen. Dagegen stammten 40 Prozent der US-Agrarimporte von den beiden Nafta-Ländern. Das Agrarhandelsdefizit der USA mit beiden Ländern beläuft sich 2016 auf zusammen 6 Mrd. US-$.

US-Präsident Trump stellte mit der America-First-Politik die Zukunft der NAFTA in Frage, die er neu verhandeln oder abschaffen wollte.

Nachdem die USA das NAFTA-Abkommen im Jahre 2018 aufkündigten, wurde mit dem USA-Mexiko-Kanada-Abkommen (USMCA) ein neues trilaterales Freihandelsabkommen vereinbart. Zwar bleibt im USMCA ein Großteil des NAFTA-Vertragstextes erhalten, es sieht jedoch strengere Ursprung- und Quotenregelungen im Automobilsektor und verschiedenen anderen Industriebranchen vor. Außerdem enthält es zusätzliche Vorschriften zum Schutz geistigen Eigentums und zur Stärkung von Arbeitnehmerrechten. Das Abkommen trat am 1. Juli 2020 in Kraft.

Pfeil nach linksnachwachsende RohstoffeHausIndexNährhumusPfeil nach rechts