Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Moder

Auflagehumusform, die sich vor allem unter krautarmen Laub- und Nadelwäldern auf relativ nährstoffarmen Gesteinen unter kühlfeuchtem Klima bildet. Der Moder entsteht dort, wo die Standortverhältnisse für die Entwicklung von Mull zu ungünstig sind, jedoch noch günstiger als bei der Bildung von Rohhumus. Der typische Moder ist ein saurer Humus mit starkem Pilzbefall, was bei feuchten Verhältnissen den charakteristischen Modergeruch hervorruft. Die Streuzersetzung verläuft langsam und findet fast ausschließlich im Auflagehumus statt. Oft sind L-, Of- und Oh-Horizont vorhanden. Die Mächtigkeit des Oberbodens (A-Horizont) beträgt weniger als 8 cm. Beim Moder handelt es sich um eine Zwischenform zwischen Mull und Rohhumus. Der Moder ist biologisch weniger aktiv als der Mull aber aktiver als der Rohhumus: C/N-Verhältnis 17 bis 25.
Die Aktivität der Regenwürmer und auch anderer Bodenwühler ist wegen der Säure, Trockenheit oder schwer abbaubaren Streu stark gehemmt. Arthropoden und Enchyträen überwiegen. Sie wandeln die Vegetationsrückstände in Losung um.
Je nach Intensität der Aufbereitung von Pflanzenresten unterscheidet man Grobmoder und Feinmoder oder rohhumusartigen Moder und mullartigen Moder. Die Übergänge zwischen den Auflagehorizonten sind unscharf (verfilzt), darunter folgt ein deutlich ausgeprägter humoser Mineralboden.

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