Landwirtschaft und Umwelt (EU)
Durch die Einbeziehung von Umweltbelangen in die Gemeinsame Agrarpolitik soll der Umweltzerstörung Einhalt geboten und die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Ökosysteme gestärkt werden.
Die Hälfte der gesamten Fläche der EU wird landwirtschaftlich genutzt. Landwirtschaftliche Tätigkeit ist wichtig für die Naturräume der EU, denn Landwirtschaft und Natur beeinflussen sich wechselseitig.
- Im Laufe der Jahrhunderte hat die landwirtschaftliche Tätigkeit zur Schaffung und zum Erhalt einzigartiger ländlicher Landschaften geführt. Die Verwaltung landwirtschaftlicher Flächen wirkte sich positiv auf die Entwicklung der Vielfalt der Landschaften und Lebensräume aus, dazu gehören Waldland, Feuchtgebiete und große Flächen offener Landschaften.
- Die ökologische Integrität und die Schönheit der Landschaften machen ländliche Gebiete für Unternehmensgründungen, als Wohnorte und für den Tourismus attraktiv.
Zwischen der Vielfalt der natürlichen Umwelt und landwirtschaftlichen Produktionsverfahren bestehen komplexe Beziehungen. Viele wertvolle Biotope in Europa werden durch extensive Landwirtschaft erhalten, und zahlreiche wilde Tier- und Pflanzenarten können erst durch sie überhaupt überleben. Leider hat jedoch die ungeeignete landwirtschaftlich Nutzung von Flächen auch negative Auswirkungen auf natürliche Ressourcen, zum Beispiel:
- Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft,
- Zersplitterung von Lebensräumen und
- Verlust von wild lebenden Tieren.
In der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) werden drei Schwerpunkte für Maßnahmen zum Schutz und Erhalt des ländlichen Erbes der EU genannt:
- biologische Vielfalt, Erhalt und Entwicklung „natürlicher" land- und forstwirtschaftlicher Systeme und traditioneller landwirtschaftlicher Landschaften,
- Wasserwirtschaft und Wasserverbrauch,
- Klimawandel.
Die Bestimmungen der GAP tragen den Umweltanforderungen Rechnung. Ihre Maßnahmen fördern die Entwicklung landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsmethoden, die die Umwelt schützen und die traditionellen Landschaften erhalten. Die Landwirte erhalten Anreize, sich aktiv für diese beiden Ziele einzusetzen.
Dazu gehören:
- zielgerichtete Beihilfen (wie Agrarumweltmaßnahmen) zur Entwicklung des ländlichen Raums, mit denen umweltverträgliche Methoden gefördert werden,
- Einhaltung der Umweltbestimmungen indem Landwirten bei Verstößen GAP-Unterstützungszahlungen gekürzt werden.
Weitere Informationen:
- Landwirtschaft und Umwelt (Europäische Kommission)
- „Vom Hof auf den Tisch“ – eine Strategie für ein faires, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittelsystem (EU-Kommission 2020)
- Leistungen des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft (Thünen Report 65, 2019)
- Landwirtschaft – Einführung (Europäische Umweltagentur)
- Wie sollen Europas Äcker und Wiesen in Zukunft bewirtschaftet werden? (NABU)
- Klimaschutz, landwirtschaftliche Fläche und natürliche Lebensräume (WWF 2021)