Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Grundbodenbearbeitung

Syn. Primärbodenbearbeitung; in der Landwirtschaft und im Gartenbau für eine nicht nur oberflächlich lockernde, mischende und unter Umständen wendende (stürzende) Bearbeitung der oberen Bodenschichten. Gängige Werkzeuge für die Grundbodenbearbeitung sind der manuell betätigte Spaten, die Spatenmaschine, der Grubber, die Fräse oder der Pflug. Die Bearbeitung erfolgt in Krumentiefe, also im Bereich des sogenannten Bearbeitungshorizontes, üblich sind daher Bearbeitungstiefen zwischen 15 cm und 35 cm. Die Grundbodenbearbeitung geht der Sekundärbodenbearbeitung und der Aussaat voraus. Zuweilen werden Primär- und Sekundärbodenbearbeitung jedoch zur Zeit- und Kostenersparnis entweder durch eine eingesetzte Landmaschine zugleich (Beispiel: krumentiefes Fräsen) oder aber durch Kombination von mehreren Bodenbearbeitungsgeräten in einem Arbeitsgang erledigt.

Im konventionellen Landbau wie auch im ökologischen Landbau kommen bei der Grundbodenbearbeitung sowohl wendende als auch nichtwendende Maschinen zum Einsatz. Aus Gründen des Bodenschutzes spricht vieles für den Verzicht auf den Pflug: Beim Einsatz nichtwendender Maschinen bleibt der natürliche Schichtenaufbau des Bodens erhalten, was eine höhere bodenbiologische Aktivität bewirkt.

Alle Grundbodenbearbeitungsmaßnahmen haben das Ziel, eine optimale Bestandsgründung durch Schaffung günstiger Keim-, Feldaufgangs- und Wachstumsbedingungen für die Wurzeln und den Spross zu ermöglichen. Das Bodengefüge soll zudem stabilisiert werden, um Verschlämmung und Erosion zu vermeiden.

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