Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

cultura promiscua

Mediterrane Mischkultur, die sich vor allem in Italien entwickelte. Der Begriff steht für eine Mischung von kleinen Getreidebauparzellen, mit darin befindlichen Oliven- und Maulbeerbäumen sowie Reben neben und unterhalb der Bäumen. Dieses Bodennutzungssystem kam während des Spätmittelalters auf bis ins 17. Jahrhundert hinein.

Allerdings gab es bereits im frühen Rom eine sehr arbeitsintensive Landwirtschaft (Hackbau) mit gleicher Bezeichnung und ähnlichem Konzept: Sie sorgten für eine mehrstöckige Bodenbedeckung auf demselben Feld aus Olivenbäumen, Rebstöcken, Getreide und Futterfrüchten. Der gemischte Anbau von Nutzpflanzen unterschiedlicher Höhe unterdrückte Unkraut, sparte Arbeit und minderte die Erosion durch seine ganzjährige Schutzwirkung. Die Wurzeln der diversen Pflanzenarten reichten in unterschiedliche Tiefen und machten sich so keine Konkurrenz. Stattdessen bewirkte das Multifrucht-System eine Erhöhung der Bodentemperatur und verlängerte die Wachstumsperiode.

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