Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Bodenfruchtbarkeit

Teilweise auch Ertragsfähigkeit oder Bodenproduktivität; wissenschaftlich unklarer Begriff, unter dem man üblicherweise die Fähigkeit des Bodens versteht, die Pflanzen kontinuierlich und ausreichend mit Wasser, Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen, ihnen eine gute Durchwurzelbarkeit zu bieten und so optimale Erträge bei geringen Ertragsschwankungen zu bedingen. Als Maß für die Bodenfruchtbarkeit dient gewöhnlich der Ertrag unter festgelegten Rahmenbedingungen. Da jedoch der Ertrag nicht alleine vom Boden bestimmt wird, sondern vom Zusammenwirken aller Standortfaktoren mit dem jeweiligen Bewirtschaftungssystem, kann ein Experiment niemals die Fruchtbarkeit eines Bodens an sich bestimmen, sondern je nach Gestaltung nur einzelne, die Bodenfruchtbarkeit bestimmende Faktoren oder Prozesse.
Aus der Sicht des Bodenschutzes sind heute nicht mehr allein die Merkmale "Fruchtbarkeit und Produktivität" ausschlaggebend, sondern es sind auch die ökologischen Aufgaben des Bodens in ihrer Bedeutung für den Kreislauf der Natur zu berücksichtigen.
Die natürliche Bodenfruchtbarkeit ist das Ergebnis sehr unterschiedlicher Gegebenheiten und Abläufe. Von Natur aus haben sich fruchtbare und weniger fruchtbare Böden entwickelt - abhängig vom Ausgangsgestein, dem Klima, der Verwitterungszeit und der Vegetation.

Die wichtigsten Merkmale fruchtbarer Böden sind:

Der Wissenschaft ist es gegenwärtig noch nicht möglich, die Wirkung der Bodenfruchtbarkeit auf die Pflanzenproduktion und auf die Umwelt so zu beschreiben, daß verläßliche Voraussagen und daraus sichere Anweisungen für praktisches Handeln möglich wären.

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