Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Bodenfrost

1. In der Meteorologie und Klimatologie definiert als Unterschreitung des Gefrierpunktes von Wasser (0 °C) in der unmittelbar über dem Erdboden befindlichen Luftschicht (in 5 cm Höhe). Der Erdboden selbst muss dabei noch nicht gefroren sein.

Außerdem kann die üblicherweise in 2 m Höhe in einer Thermometerhütte gemessene Lufttemperatur über Null Grad Celsius liegen. Bodenfrost kann bereits bei einer gemessenen Lufttemperatur von 3 bis 5 °C auftreten.

2. In der Landwirtschaft und im Bauwesen spricht man von Bodenfrost, wenn die Temperaturen im Erdboden unter 0 °C liegen.
Wie tief der Frost in den Boden eindringt, hängt von Faktoren wie Bedeckung/Bewuchs, Art und Wassergehalt des Bodens ab. Außerdem spielt die Witterung eine Rolle - wenn der Boden beispielsweise von Schnee bedeckt ist, wirkt dieser als Kälteschutz.
Besonders gravierend kann sich tiefreichender Bodenfrost bei fehlendem bzw. geringem Schneeschutz oder aber bei lang andauernder Schneebedeckung auf tiefgefrorenem Boden auswirken. So kann bei anhaltendem Bodenfrost die Wasserversorgung von Pflanzen behindert oder unterbunden werden.

Die Frosteindringtiefe ist im Zusammenhang mit der Einhaltung der Düngeverordnung von Bedeutung.

(s. a. Auswinterung, Frosttrocknis)

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