Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

atmosphärische Deposition

Die Ablagerung von natürlichen und anthropogenen Stoffen aus der Atmosphäre auf die Erdoberfläche. Auf dem Wege von ihrer Quelle bis zur Deposition können Stoffe unter dem Einfluss von UV-Strahlung chemisch umgewandelt werden. Werden die Stoffe mit den Niederschlägen (Regen, Schnee, Nebel, Tau) gelöst oder partikulär ausgewaschen, spricht man von nasser Deposition. Die direkte Ablagerung von Stäuben und die Adsorption von gasförmigen Substanzen bezeichnet man als trockene Deposition. Von großem Interesse sind naturgemäß Luftschadstoffe. Die wichtigsten sind CO, SO2, NOx, Kohlenwasserstoffe, Staub, Fluor.
Im Hinblick auf die Auswirkung auf den Boden kommt den Säurebildnern SO2 und NOx besondere Bedeutung  zu; sie werden beim Transport in der Atmosphäre oxidiert und in Säuren umgewandelt, senken den pH-Wert der Niederschläge (saurer Regen) und bringen beträchtliche Mengen Protonen in die Ökosysteme ein.
Neben den erwähnten Schadstoffen belastet zunehmend Ammoniak die Atmosphäre, welcher größtenteils aus der Landwirtschaft stammt. In der Atmosphäre wird NH3 zu (NH4)2SO4 umgesetzt, was zur Neutralisation der Niederschläge führen kann. Die im Boden einsetzende Nitrifikation bewirkt jedoch einen Versauerungsschub.

Die Belastung des Bodens durch atmosphärische Depositionen wirkt sich an Waldstandorten, in Naturwiesen und Mooren bedeutend stärker aus als auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. In der Landwirtschaft können die Folgen der atmosphärischen Deposition durch gezielte Düngung gedämpft werden.

(s. a. Umweltwirkungen)

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