Agrarkunststoffe
Agrarkunststoffe sind synthetische Materialien, die speziell für den Einsatz in der Landwirtschaft und dort überwiegend auf den Feldern entwickelt und verwendet werden. Sie umfassen eine Vielzahl von Produkten wie Folien (z.B. Silofolien, Mulchfolien, Gewächshausfolien), Netze, Garne, Vliese und Bewässerungsschläuche. Diese Materialien werden genutzt, um Pflanzen zu schützen, Ernteerträge zu steigern, Futtermittel zu lagern und die landwirtschaftliche Produktion effizienter zu gestalten.
Der gesamte Markt repräsentiert in Europa 720.000 Tonnen pro Jahr, was 1,5 % der weltweiten Nachfrage nach Kunststoffen entspricht. Also rein mengenmäßig kein großer Markt, aber für die Ernährung von uns Menschen von elementarer Bedeutung. Allein Folien machen mehr als 75 % der landwirtschaftlichen Kunststoffe aus.
Mulchfolien | Zur Abdeckung von Böden, um Feuchtigkeit zu speichern, Unkraut zu unterdrücken und das Pflanzenwachstum zu fördern. |
Silofolien und Stretchfolien | Zur Konservierung und Lagerung von Futtermitteln (Silage) und zum Schutz von Heu- und Strohballen. |
Gewächshausfolien und Tunnelfolien | Als Überdachung, um ein günstiges Mikroklima für Pflanzen zu schaffen und sie vor Witterungseinflüssen zu schützen |
Netze und Vliese | Zum Schutz von Obstbäumen und Gemüsepflanzen vor Schädlingen, Hagel oder Vögeln |
Pressengarne und Rundballennetze | Zum Bündeln und Sichern von Heu-, Stroh- oder Silageballen |
Verpackungen von Düngern und Pflanzenschutzmitteln | Zur Verbesserung von Haltbarkeit und Handhabung von Agrarchemikalien. |
Bewässerungssysteme | Kunststoffrohre und -schläuche werden häufig in der Bewässerung eingesetzt, um Wasser effizient zu verteilen. |
Recycling und Nachhaltigkeit
Die Entsorgung und das Recycling von Agrarkunststoffen sind ein wichtiges Thema. In Deutschland gibt es Rücknahme- und Recyclingsysteme wie die Initiative ERDE, die gebrauchte Agrarkunststoffe sammelt und einer werkstofflichen Verwertung zuführt, um Umweltbelastungen durch Plastik zu minimieren. Die Recyclingquote für bestimmte Folien liegt bereits bei über 60 %.
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