Agglomerationsvorteile
Kostenersparnisse, die sich aus der räumlichen Agglomeration von Betrieben der gleichen Branche, sowie der Nähe zu Betrieben des sekundären und/oder tertiären Sektors ergeben können.
Hierzu gehören vor allem Fühlungsvorteile, d.h. die Übernahme von Kenntnissen über Produktion und Absatz von anderen nahegelegenen Betrieben. Weitere Agglomerationsvorteile entspringen z.B. aus der Entstehung von Zuliefer- und Verarbeitungsunternehmen, aus der Bildung von Kooperationen beim Absatz (Erzeugergemeinschaften), aus dem Ausbau der Verkehrs- oder Lagerinfrastruktur sowie aus dem Aufbau von Institutionen, die auf dem Ausbildungs-, Forschungs- oder Vermarktungssektor tätig sind.
Bedeutung von Agglomerationen im Agrarsektor (Deutschland):
- Wenn man den gesamten Agrarsektor betrachtet, sind Agglomerationseffekte wohl vergleichsweise unbedeutend und zwar aus drei Gründen:
- erstens sind der räumlichen Konzentration natürlicherweise enge Grenzen gesetzt, weil die landwirtschaftliche Produktion relativ viel Fläche benötigt,
- zweitens spielen betriebsinterne Kostendegressionseffekte keine große Rolle und
- drittens dominieren in der Landwirtschaft Familienbetriebe, mit der Folge, dass die Vorteile des ‚labor market pooling’ nur wenig relevant sein dürften. - Für einige Teilbereiche der Landwirtschaft sind in Deutschland Agglomerationseffekte vermutlich von Bedeutung.
- Beispiele finden sich in der Tierhaltung oder bei der räumlichen Verteilung des Ökologischen Landbaus. Gerade in der Mastschweinehaltung sind erhebliche Agglomerationsvorteile denkbar (durch Händlernetze, spezialisierte Tierärzte und Futtermittelhersteller etc.). Es bestehen hier deutliche räumliche Schwerpunkte mit einer starken Verdichtung in Nordwestdeutschland.
- Weitere räumliche Schwerpunkte bestehen bei dem auf wenige Gebiete v. a. in Süddeutschland beschränkten Hopfenanbau (Hallertau, Region Tettnang). (Lippert 2006)