Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

water harvesting

Auch rainwater harvesting; Gesamtheit der wassersammelnden Maßnahmen mit dem Pflanzenbau als wichtigster Anwendung, vorwiegend in Halbwüstenregionen mit 100 - 300 mm, evtl. bis 500 mm N/a. Dabei wird der abfließende Niederschlag einer größeren Fläche, der Wassererntefläche, gesammelt und einer kleineren Fläche, der Anbaufläche, zugeführt. Häufig leiten zielgerichtet im Gelände angeordnete Strukturen aus Erde oder Steinen das Wasser zur Anbaufläche oder in einen Speicher. In Abhängigkeit vor allem vom Grad der Aridität kann das Größenverhältnis von Wasserernte- zu Anbaufläche von 1:1 bis zu 10.000:1 reichen.

Erste Formen des water harvesting lassen sich bis 7.000 v.Chr. (Jordantal) zurückverfolgen. Allerdings nahm das überkommene Wissen über diese Techniken in vielen Ländern ab:

Beispiele für traditionelles und auch heute praktiziertes water harvesting:

Die Formen des water harvesting lassen sich nach Form und Größe unterscheiden:

Negative Aspekte des water harvesting ergeben sich daraus, daß die hygrischen Risiken nur abgemildert und nicht ausgeschlossen werden, daß Konflikte zwischen Ober- und Unterliegern an einem Trockenfluß oder einem längeren Hang entstehen oder daß traditionelle Bodenbesitzrechte Probleme bereiten.

(s. a. Bewässerung)

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