Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Wasserbedarf

Die Pflanze benötigt Wasser zur Erhaltung des Quellungszustandes ihres Zellplasmas, für die Assimilation, zum weitaus größten Teil aber für die Aufrechterhaltung eines Transportstroms aus dem Wurzelbereich zu den transpirierenden Blättern. Der Wasserverbrauch einer Kultur ist höchst unterschiedlich, je nach Pflanzenart und Klimazone. Er setzt sich aus der Verdunstung des Bodens und der Pflanze zusammen. Der Wasserbedarf der Pflanze schwankt mit ihrer Wachstumsphase. Die meisten Kulturen benötigen hohe Wassergaben in der Hauptwachstumszeit und vor dem Fruchtansatz, während der Reifezeit geht der Wasserbedarf rapide zurück. Für manche Pflanzen, wie Baumwolle oder Dattelpalme sind Regenfälle während der Reifezeit sogar höchst schädlich.

Für die Bewertung des Niederschlags für das Pflanzenwachstum ist weniger die Jahressumme, als vielmehr das Verhältnis vom Jahresgang zu den Vegetationszeiten der wichtigsten Kulturpflanzen von Bedeutung. Das gilt vor allem für wechselfeuchte Tropen mit klar abgegrenzten Regenzeiten, die hier die hygrisch gesteuerten Vegetationszeiten darstellen. Von großer Bedeutung ist auch die Art des Niederschlags: Schnee ist für das Pflanzenwachstum von geringem Wert, eine Schneedecke kann allerdings als Frostschutz wertvoll sein. Leichte Regenfälle erreichen kaum den Wurzelbereich, bei Starkregen ist der Oberflächenabfluss oft höher als die in den Boden eindringende Menge. Am wirksamsten sind anhaltende Landregen.

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