Überproduktion
Marktsituation, in der das Angebot die Nachfrage übersteigt, gewöhnlich verbunden mit einem Preisverfall. Die Beseitigung von langfristiger Überproduktion führt häufig zu administrativ (Verordnungsinstrumentarium), logistisch (Lagerhäuser, Transporte, Vernichtung) und finanziell (u.a. Ausgaben für Preisstützungsmaßnahmen) aufwendigen Eingriffen in das Marktgeschehen. Überproduktion kann entstehen durch
- eine über den Bedarf hinausgehende Intensivierung der Landwirtschaft (EU),
- subventionsbedingte und damit marktmißachtende Anreize,
- die Substitution von Agrarprodukten durch synthetische Erzeugnisse (Vanille, Gummi, Kunstfasern),
- veränderte Ernährungsgewohnheiten,
- die Konkurrenz zu subventionierten, billigeren Erzeugnissen (z.B. von Beihilfe-verbilligten EU-Agrarexporten in Entwicklungsländern),
- den Verlust von Märkten aufgrund politischen (Zusammenbruch eines Systems) oder kriegerischen Ereignissen.
Vorbeugend kann Überproduktion begegnet werden durch:
- Anbaubeschränkungen, Flächenstillegungen und Extensivierung
- Abbau von Subventionen
- präzise Marktbeobachtung
- neue Verwertungsmöglichkeiten, z.B. als nachwachsende Rohstoffe
- Erschließung neuer Märkte
- Vertragslandwirtschaft