Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Trockengebiete

Laut Weltatlas der Desertifikation (S. 72) lassen sich mit dem Ariditätsindex vier Kategorien von Trockengebieten definieren. Der Ariditätsindex wird aus dem Verhältnis der mittleren jährlichen Niederschlagsmenge (P) zur mittleren jährlichen potenziellen Evapotranspiration (PET) errechnet. Die Definition nach dem Ariditätsindex wird auch vom Millennium Ecosystem Assessment verwendet:

Fast 1 Milliarde Hektar dieses Landes sind natürliche hyperaride Wüsten mit sehr geringer biologischer Produktivität. Die verbleibenden 5,1 Milliarden Hektar sind aride, semiaride und trocken subhumide Gebiete.

Aride, semiaride und trockene subhumide Klimazonen werden zusammenfassend als anfällige Trockengebiete bezeichnet. Hyperaride Zonen, die echten Wüsten, gelten wegen ihrer von Natur aus sehr geringen biologischen Produktivität als nicht anfällig für Desertifikation.

Die UNCCD befasst sich mit ariden, semiariden und trocken subhumiden Gebieten. Hyperaride Trockengebiete sind gemäß UNCCD nicht durch weitere Desertifikation gefährdet und werden folglich nicht betrachtet. Die Trockengebiete, die in den Geltungsbereich der UNCCD, fallen, bedecken zusammen ungefähr 34,9 Prozent der Landoberfläche der Erde (UNEP-WCMC, 2007).

Desertifikation bedeutet Landdegradierung in ariden, semiariden und trocken subhumiden Gebieten. […] Aride, semiaride und trocken subhumide Gebiete bedeutet Gebiete außer polaren und subpolaren Regionen, in denen das Verhältnis der jährlichen Niederschlagsmenge zur möglichen Evapotranspiration im Bereich von 0,05 bis 0,65 liegt. (UNCCD, 1994)

Das Millennium Ecosystem Assessment definiert Trockengebiete so: Für Trockengebiete kennzeichnend ist der Wassermangel, der ihre beiden miteinander verbundenen Hauptleistungen einschränkt: Primärproduktion und Nährstoffkreislauf. Auf lange Sicht halten sich natürliche Feuchtigkeitszufuhr (Niederschlag) und Feuchtigkeitsverlust durch Oberflächen- und Pflanzenverdunstung (Evapotranspiration) die Waage. Dieses potenzielle Wasserdefizit betrifft natürliche und bewirtschaftete Ökosysteme; es schränkt die Erzeugung von Getreide, Viehfutter und anderen Pflanzen ein und hat großen Einfluss auf Nutztiere und Menschen.

Diese Definition wird auch von der FAO und ihrem Projekt LADA verwendet (FAO, 2013).

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