Suspension
Suspension bezeichnet den Transportmechanismus kleinster Teilchen in einem fließenden Medium oder als Staubtransport in der Windströmung. Die Teilchen vollziehen durch ihr geringes Gewicht die turbulente Bewegung der Luft- und Wasserteilchen des transportierenden Mediums mit und können tagelang im Schwebezustand bleiben. Eine Sedimentation findet erst nach völligem Abklingen des Fließvorgangs oder nach dem Ende des Windereignisses (z.B. eines Sand- / Staubsturms) statt. Wenn die Sinkgeschwindigkeit eines Staubpartikels die Schubspannungsgeschwindigkeit des Windes übersteigt, fällt das Korn aus der Suspensionsfracht aus. Die Verfrachtung durch Deflation aufgenommener äolischer Stäube in Suspension ist der eigentliche Mechanismus des äolischen Ferntransports, auch über Meere und Kontinente hinweg, so z.B. bei entsprechenden Großwetterlagen aus dem saharischen Bereich bis Europa und Amerika.
Allgemein können Partikel mit Durchmesser zwischen 20 und 70 µm viele Kilometer zurücklegen (kurzfristige Suspension). Feinstaub (< 20 µm) kann über lange Zeiträume in der Atmosphäre verweilen und sehr weite Strecken zurücklegen (langfristige Suspension).
Gröberes Material wird nur springend in Saltation bewegt und fällt bei Winderosion schnell nach einigen Metern zurück auf den Boden. Treffen die Partikel bei der Landung auf andere Partikel, so wird ein Teil auf diese übertragen und diese bewegen sich dadurch kriechend vorwärts. Diese sekundäre Fortbewegungsart nennt man Reptation.
Suspension spielt vor allem bei der Verbreitung von Löß eine sehr große Rolle. Hier wird der Löß bei abfallender Windgeschwindigkeit direkt aus der Suspension abgelagert. Dabei bilden sich durch das flächenhafte Absinken der „Staubwolken“ reliefausgleichende Decken. Wird aus der Saltation akkumuliert, bilden sich eher Dünen, wie es bei Sand der Fall ist.