Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Spindelbäume

Auch Spindelbüsche; im Erwerbsobstbau hat sich in den letzten Jahrzehnten die Spindelerziehung durchgesetzt. Das Rückgrat der Bäume bildet eine zentrale, senkrecht verlaufende Achse, die Stammverlängerung. An dieser Achse sitzen waagrecht abgehend die Fruchtäste. Außer der Stammverlängerung gibt es keine senkrecht oder steil nach oben verlaufenden Triebe. Waagrecht gestellte Triebe bilden schnell Früchte, während senkrechte vom Triebwachstum her dominiert sind. Deshalb fruchten Spindeln sehr rasch. Auch im Hausgarten ist der Anbau von Obstbäumen als Spindel möglich.

Die Spindelerziehung ist die am leichtesten zu erlernende Form der Kronenerziehung. Voraussetzung für den Erfolg ist, dass die Bäume auf einer speziellen Unterlage (Wurzel) veredelt sind, die der aufveredelten Sorte einen schwachen Wuchs verleiht.

Ein Spindelbusch benötigt einen besonderen Schnitt, denn er wächst auf einer schwachwüchsigen Unterlage, während Halbstamm oder Hochstamm auf Sämling veredelt wurden. Die Krone eines Spindelbusches bleibt immer klein.

Die Spindelerziehung ist möglich für Apfel, Birne, Süßkirsche, Zwetschge, Mirabelle, Reneklode und Aprikose. Sauerkirsche und Pfirsich können zwar auch als Spindel erzogen werden, diese beiden Obstarten benötigen aber im Gegensatz zu den zuvor genannten einen jährlichen starken Rückschnitt der einjährigen Triebe.

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