Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Salzwiese

Regional auch als Heller, Inge oder Groden bezeichnet; natürliches, beweidetes oder (seltener) gemähtes, tidenbeeinflusstes Grünland am Wattenrand, landwärts an das Quellerwatt angrenzend. Salzwiesen gedeihen auf gezeitengeprägten alluvialen Weichsubstratböden (Schwemmböden). Nach deutscher Kartieranleitung werden diese dem semiterrestrischen Bodentyp der Rohmarsch zugeordnet. Die Salzwiesenvegetation liefert die Streu für den Aufbau einer Humusanreicherung (Ah). Bei Sturmfluten werden die Areale der Rohmarsch unterschiedlich oft überspült und mit frischem Sediment bedeckt. Mit geringerer Wassersättigung verstärkt sich die Sackung und Gefügebildung.

Pflanzen und Tiere der Salzwiesen sind an die Salzgehalte von Wasser und Boden angepasst und verfügen oft über Mechanismen zur Salzregulation.

Die krautigen Pflanzenlandschaften der Salzwiesen bilden eine natürliche Barriere zwischen dem Meer und dem Land/Deich. Sie sind als Wellenbrecher nützlich und ermöglichen die Ansiedlung von besonderen Pflanzen- und Tierarten.

Aber auch im Binnenland – an solchen Binnensalzstellen, an denen zutagetretendes salzhaltiges Grundwasser feuchte bis wechselfeuchte Standorte bildet – können sich Salzwiesen ausbilden (Lebensraumtyp „Salzwiesen im Binnenland“ nach FFH-Richtlinie).

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