Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Plaggen

Ziegelartig ausgestochener mineralbodenhaltiger Humus mit Heide- oder Grasbewuchs aus dem Allmendland ("Gemeinheiten"), der im Stall als Einstreu verwendet wurde und nach der Anreicherung mit Kot und Harn auf eine dorfnahe Feldflur (Esch) zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit ausgebracht wurde (in NW-Deutschland, den Niederlanden, Irland). Die Plaggen können auch zusammen mit Viehmist kompostiert worden sein. Dort, wo die Plaggen gestochen wurden, verarmte der Boden. Im 18. Jh. waren auf einem Vollbauernhof von März bis Ende Juli zwei Arbeitskräfte und ein Pferdegespann mit "Plaggen" beschäftigt. Die über Jahrhunderte auf diese Weise gedüngten Ackerböden hoben sich allmählich von der Umgebung ab.

Handelte es sich um Heidegebiete wie z.T. in Norddeutschland, wurde der Sand bloßgelegt und vom Wind zu Dünen zusammengeweht. Plaggendüngung wird seit vielen Jahrzehnten nicht mehr angewendet. Die durch sie geschaffenen Böden haben sich jedoch in ihren wesentlichen Merkmalen erhalten.

(s. a. Plaggenesch)

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