Obstbaum
Bezeichnung für Bäume, die Obst – vorwiegend roh essbare Früchte – tragen. Obstbäume werden meist planmäßig angebaut und sind dann in Gärten oder Pflanzungen zu finden. Traditionelle Formen des Obstanbaus waren die Obstwiese, später oft Streuobstwiese genannt, die Obstallee und der Obstgarten.
Die typischen Ausbauformen der Obstbäume (Spalier, Spindelbusch, Halb- & Hochstamm) entstehen durch eine Kombination von Pflanzenveredelung und Schnitt der Pflanzen. Die natürliche, also nicht durch Zuchtwahl kultivierte, unveredelte und ungeschnittene Form wäre meist von geringerem, insbesondere aber unregelmäßigem Ertrag sowie nicht vorhersagbarem Geschmack und nicht vorhersagbarer Qualität der Früchte.
Typische Obstbäume sind die Bäume der Rosengewächse (Kernobst: Kulturapfel, Kultur-Birne, Quitte; Steinobst: Kirschbaum), Mandelbaum (auch ein Steinobst), Walnussbaum, im weiteren Sinne der Nussfrucht auch Pistazie, Edelkastanie, einige Ölbaumgewächse (wie der Olivenbaum), die Zitrusfrüchte, oder Palmen (Dattel, die auch eine Nussfrucht ist), und baumartige Vertreter vieler andere Pflanzenfamilien mit verschiedenen Formen der Früchte.
Sehr verbreitet sind mittlerweile die Spindelbüsche, bei denen bekannte Tafelsorten auf schwachwüchsigen Unterlagen veredelt werden, damit eine relativ niedrige Endhöhe bis etwa 3 m nicht überschritten wird. Einige Obstbäume tragen an steilen Ästen keine Früchte.
Pflege
Nach der Pflanzung sollte der Stamm gegebenenfalls durch Bast, Stroh, Jutegewebe oder gelochte Stammschutzhülsen vor Wildverbiss und direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Im Winter kann die Erwärmung des kalten Stammes durch die Sonne sonst zum Reißen der Rinde führen.
Im dritten Jahr kann die Rinde alternativ auch durch einen Kalkanstrich geschützt werden, der im Herbst bis zum Kronenansatz aufgestrichen wird, Frostrisse vermindert und damit auch Stamminfektionen wie dem Bakterienbrand bei Steinobst vorbeugt.
Weil sich in heißen Sommern allerdings auch Sonnenbrandschäden häufen, sind ganzjährige Weißanstriche im gewerblichen Obstbau mittlerweile etabliert. Denn bereits Lufttemperaturen von 30 bis 35 Grad können in Kombination mit starker Sonneneinstrahlung zu Schäden im Baumgewebe führen.
Die Baumscheibe sollte in einer dem Kronendurchmesser entsprechenden Größe von Bewuchs freigehalten und gegebenenfalls mit Mulch ode reiner Mulchscheibe aus Kunststoff oder Kokosfaser abgedeckt werden. Dies verhindert Unkraut, verringert die Verdunstung aus dem Boden, gibt nützlichen Tieren eine Behausung und liefert langfristig Nährstoffe.
Weitere Informationen: