Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Niederstammkultur

Pflanzung von Kern- und Steinobstbäumen in schmalen, heckenartigen Fruchtwänden. Kleine rundkronige Bäume stehen so dicht in der Reihe, dass sie nach wenigen Jahren eine lockere Wand bilden (Superspindel, Schlanke Spindel). Das Baumgerüst besteht nur noch aus dem Stamm. Alle Seitenachsen sind Fruchtriebe oder Fruchtäste. Typisch für die modernen Dichtpflanzungen ist nicht allein die größere Zahl von Bäumen je Hektar. Wesentlicher ist, dass damit eine höhere Intensitätsstufe der Obstproduktion erreicht wird. Schon nach kurzer Standzeit werden hohe und regelmäßige Erträge in bester Fruchtqualität erzeugt, die Arbeitsproduktivität steigt und die Kosten je Dezitonne Obst sinken. Viele Pflegearbeiten können maschinell erfolgen.

Auch der Pflanzenschutz ist in den maximal 2,5 Meter hohen Apfelanlagen einfacher geworden: Spritzmittel können dort, wo sie letztlich unentbehrlich sind, sehr gezielt eingesetzt werden. Um den steigenden Qualitätsanforderungen gerecht zu werden, können die Obstbauern solche Bäume zudem besser mit Hagelnetzen schützen. Bäume aus Niederstammkulturen liefern regelmäßigere Erträge als Hochstämme, welche häufig der Alternanz (von Jahr zu Jahr starke Ernteschwankungen) unterliegen.

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