Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Millethirsen

Kleinfrüchtiges Spelzgetreide zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehörend. Millethirsen (Paniceae, auch Echte Hirsen oder Kleine Hirsen genannt) bilden neben den Sorghumhirsen eine von zwei Hauptgruppen von Hirsearten. Zu den Millethirsen gehören die meisten Gattungen, z. B. Rispenhirse (Panicum), Kolbenhirse (Setaria), Perlhirse (Pennisetum), Fingerhirse (Eleusine) und Teff (Eragrostis). Die Körner dieser Gattungen sind recht klein, die Erträge entsprechend gering (ca. 7–9 dt/ha). Daher werden sie heute vor allem auf Grenzertragsböden in Trockengebieten der gemäßigten, subtropischen und tropischen Regionen angebaut - oft von Subsistenzbauern und als famine crop, also als Notversicherung in Hungersnöten.

Millethirsen sind in einigen Teilen Afrikas und Asiens (Niger, Nigeria, Indien) regional weiterhin bedeutend, werden aber immer mehr von anderen Anbaufrüchten (z. B. Mais) verdrängt. Millethirsen werden ähnlich verwendet wie Sorghumhirse, insbesondere für traditionelle Gerichte sowie alkoholische und nicht-alkoholische Getränke.

Der Begriff „Millet“ wird überwiegend in der englischen und französischen Sprache verwendet. In Afrika spricht man häufig auch von Milo oder Milocorn.

(s. a. Hirse, Sorghumhirse)

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