Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Maissilage

Die Maissilage ist eine Silage aus der ganzen Maispflanze, die als Grundfutter für Wiederkäuer und als Substrat für die Biogaserzeugung eingesetzt wird.

Für die Herstellung von Maissilage wird der oberirdische Teil der Maispflanze mit Ende der Teigreife oder Beginn der Mehlreife (in Deutschland meist im September) mit einem Feldhäcksler (Maishäcksler) geerntet und in ca. 5 bis 50 mm große Stücke zerkleinert. Wird der Mais mit mehr als 30 % Trockenmasse gehäckselt, so wird meist zusätzlich ein Kornzertrümmerer (Corn Cracker) für das Zerquetschen oder Zerreiben der dann bereits relativ harten Maiskörner in der Erntemaschine zugeschaltet. Danach wird das Erntegut in Fahrsilos eingebracht und durch wiederholtes Überfahren mit dem Schlepper verdichtet, um überschüssige Luft herauszupressen und so den aeroben Abbau durch Pilze und Bakterien zu verhindern.

Die Pflanzenmasse wird unter einer Folie luftdicht abgedeckt und bis zur Verwendung gelagert. Durch den in der Masse enthaltenen Restzucker der Maispflanzen und den Sauerstoffmangel beginnt eine Milchsäuregärung, die die Silage ansäuert und dadurch monatelang haltbar macht.

Maissilage als Ganzpflanzensilage wird vorwiegend an Rinder verfüttert, da sie neben den nahrhaften, leicht zugänglichen Bestandteilen der Maiskörner auch die schwer zugänglichen Faserstoffe aus der Maispflanze teilweise umsetzen können.

In der Schweinehaltung hat etwa seit 1980 der Mais in Form von Corn-Cob-Mix (CCM) Einzug gehalten. Dieses ist eine Silage aus den Maiskolben. Die Kolben werden von einem auf Körnermaisernte umgerüsteten Mähdrescher gepflückt und in eine am Feld stehende CCM-Mühle überladen. Die Kolbenbestandteile, also Spindel und die Körner werden dort gemahlen und siliert. Die Lieschblätter sind nicht Bestandteil von CCM.

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