Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Kräuter

Der Begriff 'Kräuter' besitzt keine verbindliche botanische Definition. Kräuter werden vielmehr über ihren Nutzwert definiert. Man unterscheidet zwischen Küchenkräutern, Gewürzkräutern und Heilkräutern. Küchen- und Gewürzkräuter dienen der Verbesserung des Geschmacks des Essens. Heilkräuter bilden die Grundlage für Arzneimittel oder sind selbst Arzneimittel. Im Zusammenhang mit Heilkräutern muss auch von Giftkräutern gesprochen werden, die für den menschlichen Organismus schädlich wirken. Die Übergänge zwischen Heil- und Giftkräutern sind im Allgemeinen fließend.

Auch der Übergang von Kräutern zum Gewürz oder Gemüse ist fließend. Als Grundregel kann man sagen, dass getrocknete Pflanzenteile als Gewürze bezeichnet werden können, während sie im frischen Zustand zu den Kräuter zählen. Allen als Kräuter verwendeten Pflanzen sind ihre ätherischen Öle gemein. Sie verleihen ihnen einen charakteristischen, unverwechselbaren Duft. Häufig befinden sich die aromatischen ätherischen Öle in speziellen Drüsenhaaren an der Oberfläche von Blättern und Stängeln.

Die Heimat vieler heute bei uns kultivierter Kräuter liegt im Mittelmeerraum. Die meisten Kräuter benötigen zum guten Gedeihen und zur Ausbildung der aromatischen Stoffe eine trockene Südlage in voller Sonne. Im heimischen Gartenbau können Hauswände oder Steine durch Rückstrahlung den Effekt der Besonnung verstärken. Zu den lichtschatten- bzw. halbschattenliebenden Kräutern zählen beispielsweise Petersilie, Melisse und Pfefferminze. Waldmeister gedeiht im Schatten von Laubbäumen und Brunnenkresse und Wasserminze am Wasserrand von Teichen und Bächen.

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