Kastanozem
Der Kastanozem (von lat.: castanea = Kastanie, bzw. russ.: Каштан = Kastanie und semlja = Boden) ist eine Referenzbodengruppe der internationalen Bodenklassifikation World Reference Base for Soil Resources (WRB), der in die Gruppe der Humusakkumulationsböden gehört. Er ist der zonale Boden der semiariden Kurzgrassteppen.
Vorkommen
Kastanozeme finden sich vor allem in den Trockenen Mittelbreiten in den Gebieten der Kurzgrassteppen:
- Nordhalbkugel: Eurasische Steppe (südliche Ukraine, Südrussland, Kasachstan und Mongolei), Great Plains (Kanada, zentrale USA, Nordmexiko)
- Südhalbkugel: Grasländer der Pampa und Trockenwälder des Gran Chaco (Paraguay, Nordargentinien und Südbolivien).
Nutzung
Kastanozeme sind im Grunde sehr fruchtbare Standorte. Wegen der geringen und unregelmäßigen Niederschläge stehen unbewässerte Flächen aber stetig unter Dürregefahr. In weiten Gebieten dominiert daher die Weidewirtschaft.
Genutzte Standorte sind anfällig für Bodenerosion und Überweidung. Bei Bewässerung besteht eine große Gefahr der Bodenversalzung. Brände sind in den Steppen keine Seltenheit. Sie führen zur Anreicherung von pyrogenem Kohlenstoff.