Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Kaki

Die Kaki, auch Kakipflaume oder Chinesische Quitte, ist die süße, orangefarbene, äußerlich einer Tomate ähnelnde Frucht des Kakibaums (Diospyros kaki).

Der Kakibaum stammt ursprünglich aus Asien und ist Teil der Gattung Diospyros oder Ebenholzbäume, auch Dattelpflaumen genannt, welche zur Familie der Ebenholzgewächse (Ebenaceae) gehören. Der Gattungsname Diospyros bedeutet „Götterfrucht“ oder „Götterspeise“.

Die meisten der 500 Sorten kommen vorwiegend in den Tropen und Subtropen vor. Die in China seit über 2000 Jahren genutzte Kaki gehört zu den ältesten Kulturpflanzen.

Eigenschaften

Die Frucht wächst an ein- oder mehrstämmigen, laubabwerfenden, bis 10 m hohen Bäumen. Kakifrüchte sind apfelgroße, saftige Beeren mit gelber bis orangeroter, glatter Schale und gelbem bis rotem Fleisch. Ihre Form ist rund, fast quadratisch, länglichkonisch, etwas abgeflacht oder spitz zulaufend. Quer aufgeschnitten zeigen sich acht Fruchtfächer, die keine oder bis zu acht Samen enthalten können. Die Frucht kann mit Ausnahme von Kelch und Samen vollständig verzehrt werden. Je nach Sorte liegen die Fruchtgewichte zwischen 100 g und 400 g.

Kakis enthalten durchschnittlich 16 % Kohlenhydrate, überwiegend Zucker. Sie sind reich an Ballaststoffen, Carotinoiden und Phenolverbindungen, insbesondere Tanninen (Gerbstoffen), die beim Verzehr adstringierend wirken und ein pelziges Gefühl auf der Zunge hinterlassen. Der Carotinoid-Gehalt ist bei der vollreifen Frucht am höchsten und in der Haut zehnmal höher als im Fruchtfleisch. Bei den meisten Sorten muss man mit dem Verzehr der Früchte warten, bis sie geleeartig weich geworden sind.

Anbau

Kakibäume wachsen in mildem Klimagebiet, an einem geschützten Standort. Die Pflanzen benötigen einen warmen Sommer und nicht zu früh einsetzenden Frost im Herbst. Sie ertragen bis zu −15 °C Wintertemperatur, bei tieferen Temperaturen besteht die Gefahr, dass das Holz geschädigt wird. Weitere Faktoren wie Baumalter, Ernährungszustand und Unterlage beeinflussen die Winterhärte erheblich. Es sind keine Schädlinge bekannt. Veredelte, sortenechte Kakibäume tragen schon ab dem 2. bis 3. Jahr nach dem Pfropfen.

Ernte

Von der Blüte bis zur Pflückreife vergehen fünf bis sechs Monate. Erntezeit auf der Nordhalbkugel ist von Ende September bis November, auf der Südhalbkugel von Anfang April bis Ende Juni. Kakis sind nachreifende Früchte, d. h. sie entwickeln, wenn sie im pflückreifen Stadium geerntet wurden, nach der Ernte eine intensivere Farbe, einen süßeren Geschmack, ein geleeartig-weiches Fruchtfleisch und verlieren ihre Adstringenz.

Anbau- und Liefergebiete

Kaki werden weltweit in 17 Ländern angebaut, wobei 91 % der Produktion auf China, Spanien, Südkorea, Japan und Aserbaidschan entfallen. Kaki wachsen auch im Norden von Kalifornien, im Südkegel Südamerikas und in Spanien in der Gegend um Valencia. In Ostasien ist die Haupterntezeit in den Monaten Oktober und November, wenn die Bäume bereits die Blätter verloren haben. Sharon hingegen ist eine in Israel gezüchtete Kaki-Sorte, die heute auch in Südamerika, Spanien sowie in Italien seit 1976 angebaut wird. In Italien werden ungefähr 48.000 Tonnen Sharon produziert, in Israel 28.000 Tonnen. In geschützten Lagen Südbadens können Kaki angebaut und im Spätherbst geerntet werden.

Kakis sind in Deutschland ganzjährig erhältlich mit der Hauptsaison von Oktober bis April. Von den rund 55.000 Tonnen an Importen entfallen 93 % auf Spanien, der Rest auf Italien, Israel, Peru, Südafrika und China. Peru liefert von Februar bis August, Südafrika von April bis August (Destatis, 2019).

Weitere Informationen:

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