Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

GIS

Abk. für Geographisches Informationssystem; ein rechnergestütztes System, das für die Verarbeitung von großen Mengen geocodierter Raumdaten unterschiedlichster Herkunft konzipiert ist. Ein GIS soll entsprechend der Erfordernisse des Nutzers Daten erfassen, verarbeiten, speichern, analysieren, reorganisieren, verknüpfen und für Zwecke der Raumanalyse und -modellierung alphanumerisch oder (karto)graphisch darstellen. Eine GIS-Nutzung erfolgt u.a. im Natur-, Umwelt- und Bodenschutz, in der Wald- und Landwirtschaft, der Raumplanung, der Fernerkundung und der Biogeographie.
Kontinuierliche Raumbetrachtung und rastermässige Erfassung der verschiedenen Standortfaktoren und Ausprägungen der regionalen Wirtschaftsstruktur können Standort- und Anbauentscheidungen erleichtern. Aus GIS entwickelte Agrar-Umwelt-Informationssysteme vermögen künftig verlässlich Daten beispielsweise zu Fragen der Honorierung von landwirtschaftlichen Wohlfahrtsleistungen oder von Anbaubeschränkungen zu liefern.

Im Konzept des Lokalen Ressourcen Managements leistet ein GIS die notwendige räumliche Verknüpfung und geostationäre Bewertung von Datensätzen. Dies erlaubt zunächst das Erkennen von Wechselwirkungen zwischen den Ertragsdaten und den damit verbundenen bodenspezifischen und ackerbaulichen Variablen. Als Folge wird es möglich, wirkungsvolle Strategien für einen ökonomisch und ökologisch optimierten Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zu entwickeln.

(s. a. GPS, Precision Farming)

Pfeil nach linksGhoutHausIndexGlashauseffektPfeil nach rechts