Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Bagasse

Faserige Überreste der Zuckerfabrikation aus Zuckerrohr und Sorghumhirse, das als Nebenprodukt beim Auspressen des Pflanzensaftes entsteht. Dabei fallen bei 100 Tonnen Zucker aus Zuckerrohr etwa 34 Tonnen Bagasse als Nebenprodukt an. Bagasse besteht zu 40 bis 60 Prozent aus Cellulose, zu 20 bis 30 Prozent aus Hemicellulose und etwa zu 20 Prozent aus Lignin.

Nutzung

Die Bagasse kann in Industrie und Viehhaltung verwendet werden. Sie kann ferner energetisch als Festbrennstoff genutzt werden. Dies geschieht in der Regel bereits in der Zuckerfabrik, wo die Energie aus der Verbrennung zur Erzeugung der bei der Zuckerproduktion benötigten elektrischen Energie und Wärme genutzt werden kann. Wird das Lignin entfernt und der Rest mit Zuckerrohrmelasse und eiweißhaltigen Futtermitteln gemischt, kann Bagasse auch an Vieh verfüttert werden.

Stofflich wird Bagasse vor allem in der Zellstoffindustrie zur Herstellung von Pappen (Verpackungsmaterial, Bagasseschalen) und Baumaterialien genutzt. Die enthaltenen Hemicellulosen, vor allem das aus dem C5-Zucker Xylose aufgebaute Polysaccharid Xylan kann chemisch-technisch und enzymatisch zur Gewinnung von Grundchemikalien, vor allem Furfural und Lävulinsäure, genutzt werden und ist entsprechend auch für eine Nutzung in der integrierten Bioraffinerie von Interesse.

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