Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Bacillus thuringiensis (Bt)

Bodenbakterium, das ein für Fraßinsekten giftiges Kristallprotein bildet; es wird als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt.
Das wirksame Protein wird von den Bt-Bakterien in einer ungiftigen Form (Protoxin) gebildet. Erst im Darm bestimmter Fraßinsekten (Raupen) wird es in eine giftige Variante (Delta-Endotoxin) umgewandelt, die über spezifische Rezeptoren an die Darmwand der Insekten bindet und diese zerstört.

Mit Bacillus thuringiensis-Präparaten werden seit langem viele Schadinsektenarten bekämpft. Man geht davon aus, dass sie – im Gegensatz zu vielen chemischen Insektiziden – für den Menschen harmlos sind. Deshalb sind sie auch im ökologischen Landbau zugelassen.

Mit Hilfe gentechnischer Verfahren können die aus Bt-Bakterien isolierten Wirkstoff-Gene (Bt-Protein) auf Pflanzen übertragen werden,

bei Mais sind dies etwa Cry 1Ab, Cry 1Ac und Cry 9c. Diese unterscheiden sich sowohl in der Länge, als auch bei den verwendeten Promotoren. Je nach Bt-Gen-Variante differieren die transgenen Maissorten sowohl bei der Menge des Bt-Proteins als auch bei dessen Verteilung in der Pflanze. So produzieren einige Bt-Maissorten das Bt-Protein vor allem im Stängel, andere hingegen in allen Pflanzenteilen.

Diese produzieren nun in ihren Zellen den für Fraßinsekten giftigen Wirkstoff. Auf diese Weise sind bei verschiedenen Kulturpflanzen gentechnisch vermittelte Insektenresistenzen erzeugt worden. Weltweit werden in mehreren Ländern Bt-Mais und Bt-Baumwolle angebaut.

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