Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Bt-Mais

Bezeichnung für eine gentechnisch veränderte Maissorte. Bei transgenen Maissorten werden bestimmte Gene aus anderen Organismen in das Mais-Genom eingeschleust, bei Bt-Mais mit dem Ziel, die Bekämpfung von Schadinsekten zu verbessern.

Der Maiszünsler - eine Mottenart - verursacht hohe Ernteverluste beim Mais. Zu bekämpfen ist er mit dem im Boden vorkommenden Bacillus thuringiensis. Dessen spezielle Eiweiße, die Bt-Toxine, schädigen den Darm der Maiszünslerlarven und führen zu deren Tod. Bt-Präparate werden daher schon seit 1964 als biologisches Pflanzenschutzmittel verwandt, sie sind auch im Öko-Landbau zugelassen. Sie werden vor allem im Mais-, Kartoffel-, Obst- und Gemüseanbau eingesetzt.

In der Gentechnik ist es gelungen, das Gen für die Herstellung des Bt-Toxins auf den Mais ('Bt-Mais') zu übertragen. Bt-Mais produziert mit Hilfe des eingebauten Bt-Gens von sich aus das Bt-Toxin und kann dadurch eine Reihe von Schädlingen eigenständig abwehren, ohne zusätzliche Pflanzenschutzmittel von außen: eine Art eingebauter Pflanzenschutz. Unter günstigen Bedingungen kann bei Bt-Pflanzen auf zusätzliche chemische Pflanzenschutzmittel (Insektizide) ganz verzichtet werden. Die Aussaat des Bt-Mais ist umstritten und zurzeit in Deutschland nicht zugelassen. Die Diskussion hält an.

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