Zabergäu
Das Zabergäu, auch Zabergau genannt, ist eine Region in Baden-Württemberg, rund 40 km nördlich von Stuttgart und 50 km östlich von Karlsruhe. Namensgebend ist die Zaber, ein linker Nebenfluss des Neckars.
Das Zabergäu zählt zu den ältesten Siedlungsgebieten Südwestdeutschlands. Die beiden angrenzenden Keuper-Höhenzüge waren vermutlich schon in der Mittelsteinzeit besiedelt. Für die Jungsteinzeit sind in fast allen Gemarkungen des Zabergäus Siedlungsreste nachgewiesen. Die meisten davon sind den Bandkeramikern zuzuordnen, aber auch Siedlungen der Rössener Kultur, der Michelsberger Kultur und der Schnurkeramiker wurden gefunden.
Aufgrund der geschützten Lage ist das Kleinklima mild. Im Zabergäu wird vermutlich schon seit dem frühen Mittelalter, wie im benachbarten Neckarland, intensiver Weinbau betrieben. Eine Aufzeichnung im Codex Laureshamensis berichtet von einer Stiftung aus dem Jahre 793, die unter anderem Weinberge im Zabergäu umfasst haben soll. Auch für die Klöster Weißenburg und Hirsau werden für das 9. und 10. Jahrhundert Erwerbungen und Besitzungen im Zusammenhang mit dem Weinbau erwähnt.
Das Zabergäu hat eine Gemarkungsfläche von 12 604 Hektar (ha). Davon werden fast 60 % landwirtschaftlich genutzt. Die Waldfläche beträgt gut 20 %. Rund 18 % der gesamten Fläche sind besiedelt oder dienen als Verkehrsfläche. Laut der Rebflächenerhebung 2011 gab es dort 1 519 ha bestockte Fläche. Hier werden zahlreiche Rebsorten wie Lemberger, Trollinger, Spätburgunder, Riesling, Muskateller und Kerner angebaut. Fast 75 % der bestockten Rebflächen werden zum Anbau von Rotweinsorten genutzt. Auf der Gemarkungsfläche des Zabergäus befindet sich übrigens der erste urkundlich erwähnte Weinberg Württembergs. Es ist der Cleebronner Michaelsberg, der bereits 793 urkundlich als ein „Ort an dem Wein wächst“ bezeichnet wurde.
Weitere Informationen:
- Kulturlandschaft im Fokus: Das Zabergäu – eines der ältesten Siedlungsgebiete im Südwesten (Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 6/2013)