Zehnt
Unter Zehnt ist ursprünglich die Abgabe des zehnten Teils wirtschaftlicher Erträge und Einkünfte zu verstehen. In vielen Kulturen bekannt, wurde der Zehnt über das Alte und Neue Testament vom Christentum übernommen und seit frühchristlicher Zeit vor allem für kirchliche (Domkapitel, Pfarrkirche) aber auch weltliche (König, Grundherr) Einkünfte, verwendet.
Der Kirchenzehnt war eine Abgabe auf allen landwirtschaftlichen Erzeugnissen innerhalb eines territorial genau umrissenen Zehntbezirks zugunsten einer zehntberechtigten Pfarrei. Der Zehnt der Bauern ist in den Quellen zumeist als eine unabhängig von der Erntemenge festgelegte Abgabe dokumentiert, die auch 30 % überschreiten konnte.
Von der Aufklärung an wurden die Zehnten zu den verachteten "Feudalabgaben" gezählt.