Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Wirtschaftsformation

Zusammenhang zwischen physiognomischen und funktionalen Faktoren einer Wirtschaftslandschaft. Eine Wirtschaftsformation beschreibt das spezifische räumliche Anordnungsmuster der zu einem Wirtschaftszweig gehörenden Objekte und der raumwirksamen Prozesse zwischen diesen Objekten. Sie stellt den räumlichen Verbund eines charakteristischen Bündels von Wirtschaftstätigkeiten dar, die auf eine dominierende Wirtschaftsaktivität ausgerichtet sind und deren Interaktionen überwiegend auf eine Region als räumlichen Funktionskomplex beschränkt sind. Die Wirtschaftsformation eignet sich besonders zur Darstellung wirtschaftlicher Systeme, die für einen Landschaftsraum strukturbestimmend sind. Dies gilt z.B. für die Plantagenwirtschaft (Plantage), den Bewässerungsfeldbau, Weinanbaugebiete, aber auch die Montanindustrie oder den regionalen, landschaftsbestimmenden Fremdenverkehr (Tourismus). Ursprünglich in der Agrargeographie entwickelt, wurde der Begriff später auch auf die Industriegeographie übertragen, hat aber in der jüngeren, sich von physiognomischen Betrachtungen loslösenden Wirtschaftsgeographie an Bedeutung verloren. (Neumair/Gabler)

Pfeil nach linksWirtschaftsdüngerHausIndexWirtschaftsformenPfeil nach rechts