Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Substratkultur

Pflanzenkulturen auf einem Bodenersatzstoff, häufig ein Geflecht aus hochporöser Basaltsteinwolle. Substratkulturen treten vornehmlich in der Intensivlandwirtschaft bzw. im Gartenbau in Kombination mit Glashausflächen auf. Das Substrat wird von Warmluft umströmt und ständig von Wasser und Nährlösung durchströmt. Treibhausgemüse aus Holland wuchs bereits Mitte der 80er Jahre zu rund zwei Dritteln auf Substratkulturflächen. Substratwolle erspart die Bodenbearbeitung, Unkraut und Ungeziefer können sich in ihr nicht festsetzen und die Wachstumsfaktoren lassen sich in ihr leichter beeinflussen. Die Zufuhr von Warmluft und der flüssigen Betriebsmittel, auch deren Mischungsverhältnis, lassen sich über EDV steuern. Die Wolle muß alle drei bis vier Jahre ausgewechselt werden, entsprechende Entsorgungsprobleme bestehen.

Neuere Entwicklungen gehen in Richtung einer Art Kanülenkultur, die ganz ohne stützendes Medium auskommt. Die Frucht bezieht das Wasser und die Nährstoffe direkt aus einer Kanüle - intravenös sozusagen.

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