Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Spelzen

Spelzen sind die Hüll-, Deck- und Vorblätter im Ährchen der Süß- (Poaceae) und Sauergräser. Bei den Süßgräsern wird jede Einzelblüte von zwei Spelzen eingehüllt, die dem Deck- bzw. Vorblatt des Blütenstiels entsprechen (Deckspelze bzw. Vorspelze). Bei den Sauergräsern dagegen nur von einer Spelze, dem Deckblatt. Am äußeren Ende der Spelzen beginnen die Grannen. Blütenlose Spelzen am Ährchengrund heißen Hüllspelzen.

Getreidekerne wachsen zwischen diesen feinen Hüllen an der Ähre. Spelzen sind nicht für die menschliche Ernährung geeignet. Während manche Getreidearten wie zum Beispiel Roggen, die meisten Weizenarten sowie Nackthafer ihre Spelze beim Dreschen verlieren, umschließt die Spelze bei den so genannten „Spelzgetreiden“ das Korn auch noch nach dem Drusch. Dies ist zum Beispiel bei Gerste, Dinkel und Hafer der Fall. Bei diesen Getreidearten muss die Spelze im Zuge der Verarbeitung in einer Schälmühle entfernt werden. Die Spelze wird dann zum Beispiel als Zutat für Futter in der Nutztierhaltung verwendet.

Die Spelzen bilden zusammen mit Hülsen, Grannen, Samenhüllen und Stängelteilen die Spreu.

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