Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Prärie

Steppenlandschaft Nordamerikas, die sich von Kanada (ca. 55°N) bis zum Golf von Mexiko (ca. 30°N) erstreckt. Es handelt sich um nahezu ebenes oder sanft geschwungenes Grasland, ursprünglich baumlos oder mit einigen vereinzelten Bäumen, und normalerweise mit fruchtbaren Böden.

Zu unterscheiden sind Langgrasprärie, gemischte Prärie und Kurzgrasprärie, die entsprechend der abnehmenden Niederschläge von Osten nach Westen aufeinander folgen.

Heute bilden die Prärien eine riesige landwirtschaftlich genutzte, teilweise auch verödete und weiter verödende, oft künstlich bewässerte Anbaufläche für Weizen, Mais und andere Produkte. Intensive Beweidung mit Rindern verdrängt die Gräser und fördert die Wüstensträucher.

Viel besser angepasst sind hingegen die Bisons, die jedoch im 19. Jahrhundert durch weiße Siedler und das Militär bis auf wenige Reste systematisch ausgerottet wurden. 1894 lebten in ganz Nordamerika noch rund 800 Exemplare, etwa 200 davon im Yellowstone-Nationalpark als die letzten freilebenden Bisons der Vereinigten Staaten. Ihre Zahl fiel bis zum Tiefststand 1902 auf nur noch 23 Tiere. Von Anfang an spielten die Mitglieder verschiedener Indianerstämme eine vorrangige Rolle beim Schutz der Tiere. Zwischen 1992 und 1996 etablierten sie etwa 15 neue Bisonherden mit einer Vervierfachung des Bestandes auf Indianerreservaten. Dank der intensiven Schutzmaßnahmen gibt es heute im Mittleren Westen der USA wieder rund 350.000 Bisons, insgesamt sogar etwa eine halbe Million Tiere

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