Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Pelz

Bezeichnung für mit Haaren oder Federn (Vogelfeder) besetzte, nur auf der Fleischseite gegerbte Tierbälge (Balg, Fell, Haarkleid) von Säugetieren mit zumeist sehr dicht stehenden Haaren. Sie werden von der Pelzindustrie zu Rauchwaren veredelt und von der Kürschnerei verabeitet.

Säugetiere, deren dichtes (meist Winter-)Haarkleid (Fell) der Mensch zur Herstellung von Kleidungsstücken (Pelz) verwendet, werden entsprechend als Pelztiere bezeichnet. Viele Pelztiere (vor allem Nagetiere) werden für diesen Zweck in Farmen gezüchtet.

Herkunft der Pelze

Bei der Schlachtung von Nutztieren fallen unter anderem Felle von Lamm und Schaf, (Persianer, viele verschiedene Schafrassen), Kaninchen (Kaninfell), Ziege und ZickelRind und KalbPferd und FohlenRentier (oder Pijiki) und Känguru (Wallabyfell) an.

Der Wildfang macht global noch etwa 15 % des Aufkommens aus. Bedeutend dabei sind insbesondere die Pelze von Tieren, die als Schädlinge oder Lästlinge gejagt werden. Hierzu gehören Wildkaninchen, HamsterMaulwurffellneuseeländisches OpossumMarderIltisWieselNutriaBisamratte und Waschbär. Dabei sind bestimmte Fallenarten in der EU untersagt.

Bei den Zucht-Pelztieren ging der Hauptanteil 2008 auf den Minknerz zurück, gefolgt von Schafen, SilberfuchsBlaufuchs, Marderhund (Seefuchsfell), ChinchillaNutriaZobel und Iltis. Je nach Mode wurden mehr oder weniger erfolgreiche Versuche unternommen, weitere Pelztiere zu züchten (unter anderem Waschbär, Bisamratte, Skunk). Die meisten Pelztierfelle stammen aus Pelztierfarmen. Aus Gründen des Tierschutzes ist die Zucht von Pelztieren in Österreich, der Schweiz und in Großbritannien verboten.

Weitere Informationen:

Pfeil nach linksPelletsHausIndexPelosolPfeil nach rechts