Moorkolonisation
Vorgang der Landerschließung und -nutzung in Moorgebieten durch die Moorkultur. Dabei wurden Moorkolonien angelegt. Erste Moorerschließungen setzten im Mittelalter (Niederlande) ein. Die Kerngebiete der Moore blieben menschenleer bis in die Zeit des Merkantilismus. Durch die Peuplierungspolitik vermehrten die absolutistischen Fürsten die Zahl ihrer Untertanen und damit ihre Macht. Kolonisationen im 17. Jh. z.B. in den Hochmooren Ostfrieslands und des Emslandes wurden von erfahrenen Niederländern durchgeführt. Weitere Kolonisationen erfolgten im 18 Jh. z.B. in den Niedermooren des Havellandes, der Wartheniederung und des Rhinluch bei Rhinow. In Süddeutschland (Oberschwaben, bayerisches Voralpenland) wurden vor allem gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jh. weite Moorflächen entwässert. Große Flächen der Emslandmoore wurden erst im 20 Jh. zu Wirtschaftsland.